12.12.2018
Personen in Haft sind nicht in die gesetzliche Krankenversicherung einbezogen (davon ausgenommen sind nur Personen im elektronisch überwachten Hausarrest). Für Häftlinge ohne gesetzliche Krankenversicherung gilt der Privatpatiententarif. Das erzeugt sehr hohe Kosten. Ein Beispiel, das diese Schieflage der derzeitigen Situation verdeutlicht, ist der Maßnahmenvollzug. Nach § 21 Abs 1 ...
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22.11.2018
Der Strafvollzug – die unbedingte Freiheitsstrafe – soll die letzte Maßnahme sein, die als Antwort auf Kriminalität gesetzt wird. Freiheitsstrafe soll also nur angewendet werden, wenn keine andere Maßnahme mehr in Frage kommt. Wenn dieses Mittel zur Bekämpfung der Kriminalität bei einem bestimmten Anteil der Täterinnen und Täter gewählt wird, so sollte dieses Mittel bei sinkender ...
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29.3.2017
Die Zahl der Arbeitsuchenden, die jährlich aus den Justizanstalten entlassen werden, ist sehr hoch. Vermutlich übertrifft sie die Zahl der arbeitslos gewordenen Personen, die aus Insolvenzen auch großer Betriebe hervorgehen, bei weitem. Gängige Übergangsmaßnahmen wie etwa Umschulungen nach solchen Insolvenzen könnten ein Vorbild für Aktivitäten sein, die der Strafvollzug zur ...
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21.12.2016
Das bevorstehende Weihnachtsfest und der Beginn des neuen Jahres sind für viele Gelegenheit, Bilanz zu ziehen und Neues zu beginnen. Auch viele unserer Klientinnen und Klienten tun das während dieser Tage. Oft ist ein Neuanfang lange nicht möglich, weil es viele Hürden gibt.
Eine dieser Hürden auf dem Weg in ein Leben ohne Rückfall sind die langen Tilgungsfristen. Selbst nach ...
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21.9.2016
Im Kurier vom 14. September 2016 wurde anlässlich der Veröffentlichung seines empfehlenswerten Buches „Die Schwere der Schuld“ ein Interview mit Thomas Galli gebracht (er ist Anstaltsleiter eines bayrischen Gefängnisses). Mit der auffälligen Schlagzeile: „Der Gefängnisdirektor, der Gefängnisse abschaffen will“ – also quasi seinen eigenen Job loswerden will. Abgesehen davon, dass ...
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29.6.2016
Ein Mensch begeht eine Straftat. Das Gericht erkennt:
„schuldlos“. Die Begründung: „mangelnde Dispositionsfähigkeit“. Gleichzeitig
wird eine psychische Erkrankung beim Beschuldigten diagnostiziert, die folgenschwere
Taten befürchten lässt. Die Reaktion: Freiheitsentzug auf unbestimmte Zeit, im
Durchschnitt vier Jahre.
Diese als
Maßnahmeunterbringung titulierte ...
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6.5.2015
So
lautet die Schlagzeile der größten steirischen Tageszeitung zum Ergebnis der ersten
Sozialnetz-Konferenz im Rahmen des Modellprojekts „Sozialnetz-Konferenz im
Maßnahmevollzug“. Ausgangspunkt war der alarmierende Anstieg der Zahl an
Menschen, die in Österreich im Maßnahmevollzug für geistig Abnorme (wie es im
Gesetzestext immer noch heiß) untergebracht sind.
Waren
es zur ...
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24.4.2013
Seit Jahren bemüht sich
NEUSTART darum, die Schnittstelle zwischen
Haft und Freiheit zu verbessern. Personen mit mehreren Haftaufenthalten und
vielen Vorstrafen, haben, wenn keine geplante und zielgerichtete sozialarbeiterische
Betreuung einsetzt, eine hohes Rückfallsrisiko und gehören zu den 50 Prozent
der Personen, die nach einer Haft ohne Betreuung rückfällig werden.
Es gibt genügend ...
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7.12.2010
Ich habe mit Herrn K. bei unseren Beratungsterminen oft über den Neustart gesprochen, bis Herr K. auf die Idee kam, darüber eine Geschichte zu schreiben. Welche Gedanken sind denn Ihnen beim Lesen seines Weblogs durch den Kopf gegangen? Ist es nicht so, dass Wäsche zu waschen und sie nachher zu bügeln zentriert? – pure Meditation! Der gute Geruch, das Aufhängen, die Bewegung beim ...
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1.12.2010
Dann war „er“ da, der Tag der Entlassung. Ein letztes Wecken war unnötig. Ich war, ob des Erwartungsschlafentzuges, wach. Eine letzte Frühstücksverweigerung – Kaffee weiß, 300g Schwarzbrot – im Bewusstsein, dass der erste Espresso „draußen“ wartet. Körperpflege inklusive des „jetzt hast Du es geschafft“-Spiegelblicks. Bettwäsche abziehen ...
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23.6.2010
Ramazan kam 2009 als Flüchtling aus der Russischen Föderation nach Österreich. Nachdem er an der Grenze aufgegriffen wurde folgte eine Unterbringung im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen in der Bundesgrundversorgung. Die Bundesgrundversorgung leistet in Österreich im Wesentlichen die Betreuung von Asylwerberinnen und -werbern im Zulassungsverfahren; außerdem wenn ihr Antrag auf Asyl im ...
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25.10.2009
Die Zeit nach der Haftentlassung ist eine kritische Phase, weil sie an die Betroffenen hohe Anforderungen stellt. Die vorgegebenen Strukturen der Haft fallen weg, Erwartungen werden enttäuscht, die zahlreichen Behördenwege erweisen sich häufig als mühsam. Umso wichtiger ist es, den sogenannten sozialen Empfangsraum nach der Haft gut vorzubereiten, um Rückfälle zu vermeiden.
Die Tätigkeit ...
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5.10.2009
Neue Wege in der Bewährungshilfe: Affekt-Kontroll-Training® als Brücke zwischen Innen und Außen
Wir (Guido Riepl, Justizwachebeamter und Rainer Schafhuber, Bewährungshelfer) führten im Rahmen von Anti-Gewalt-Trainings beim Verein
NEUSTART einen jeweils in sich geschlossenen Tag Affekt-Kontroll-Training® (AKT®) durch. Das heißt: Acht bis zwölf junge gewaltbereite Erwachsene, zwei oder ...
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15.7.2009
Frau K. wurde im Juni 2008 aus der Haft entlassen. Sie hatte inzwischen ihre Wohnung im südlichen Burgenland auf Grund des Umstandes verloren, dass sie während der Haft die Mietzahlungen nicht leisten konnte. Die zuständige
NEUSTART Sozialarbeiterin reagierte nach der Haftentlassung rasch. Nachdem in kurzer Zeit eine neue Wohnung gefunden war, organisierte sie einen Übersiedlungstransport, ...
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26.10.2008
Der Traum vom schnellen Erfolg führt nicht nur auf den Finanzmärkten in die Krise, auch in der Kriminalitätsbekämpfung treibt er immer wieder sein Unwesen. Teure, aber unwirksame Maßnahmen sind sein Markenzeichen. Leider fühlen sich bei dem Thema Sicherheit viele als Experten und merken nicht, dass Empfehlungen, die weder auf Sachkenntnis noch auf Reflexion der eigenen Emotionen beruhen, ...
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19.10.2008
Eine wichtige Säule bei der Resozialisierung von Haftentlassenen ist die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Im Arbeitstraining der
NEUSTART Haftentlassenenhilfe werden Klienten auf das Arbeitsleben vorbereitet. Von Jänner bis Oktober 2008 absolvierten 103 Klienten das
NEUSTART Arbeitstraining. Neben guten Erfolgen bei der Arbeitsvermittlung (rund ein Drittel der Klienten konnte in den ...
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27.8.2008
„Wieder gut sein“ und „Letter from Real Town“ sind Texte, die Hansi Lang während seiner Inhaftierung verfasst hat.
„Letter from Real Town“ war das „Geschenk“ von Hansi Lang an die Bewährungshilfe-Charity-CD „kurz.schluß“.
So i had quiet days in Real Town - I had tons of time - I was thinking ‘bout my baby - I had some pictures ...
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3.7.2008
Die Anzahl der bedingten Entlassungen in Österreich ist seit Jahresbeginn 2008 deutlich gestiegen. Das spüren alle
NEUSTART Einrichtungen und bei Gesprächen mit Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern in den Justizanstalten werden diese Beobachtungen bestätigt.
Was ist passiert? - Eine veränderte Insassenpopulation? Neue Richterinnen? Eine neue Zusammensetzung der Entlassungssenate? Nichts ...
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19.12.2007
Für die einen „darf das nicht der Ernst der Justizministerin sein…“ (Weblog der Kronen Zeitung), für die anderen gehen ihre Vorschläge nicht weit genug; sie fordern gemeinnützige Arbeit auch an Stelle kurzer Haftstrafen (Albert Steinhauser, Sicherheitssprecher der Grünen).
Am 5. Dezember 2007 wurde im Nationalrat das Haftentlastungspaket beschlossen, das auch die ...
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13.12.2007
Ausländer, Mörder und schwer krank – wer soll sich da noch zuständig fühlen? Herr K. wurde zu 15 Jahren unbedingter Haft verurteilt. Sein Delikt war ein brutaler Mord im familiären Bereich. Nach 14 Jahren Haft erkrankte Herr K. schwer und musste für längere Zeit in stationäre Spitalsbehandlung. Schnell war klar, dass auch ein mehrwöchiger Aufenthalt in einer ...
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3.12.2007
Die neueste Studie von Dr. Alois Birklbauer und Dr. Helmut Hirtenlehner (Uni Linz) zu „Praxis und Rückfall nach bedingten Entlassung aus einer Freiheitsstrafe“ in Österreich hat eindeutig gezeigt, dass eine vorzeitige Entlassung von Straftätern keine negativen Auswirkungen auf die Sicherheit der Bevölkerung in Österreich hat. (In dieser Studie wurden alle Haftentlassenen der ...
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27.7.2007
Die Familienbesuchsräume in den österreichischen Justizanstalten Leoben und Stein werden die Bezeichnung „Kuschelzellen“ nicht los. Das wäre ja nicht so wild, wenn’s nicht vom Kuscheln dann nur ein Katzensprung zum ewig aktuellen Thema Sex wäre. Egal, wie in den Medien berichtet wird – geht es um den Familienbesuchsraum, wird damit Sexualität verbunden, geht es um ...
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23.5.2007
Justizministerin Berger trat im Februar 2007 mit der Absichtserklärung für ein „Zehn Punkte-Haftentlastungspaket“ an die Öffentlichkeit. Anlässlich eines Höchststandes von etwa 9.000 Inhaftierten in Österreichs Gefängnissen beginnt die Idee, die Häfen zu entlasten, langsam zu greifen.
Alternativangebote gibt es (siehe Zehn Punkte), sie müssten nur auch genutzt werden – ...
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